Blog der Gartenführer


Samstag, 20. August 2016

Zack - die Bohne



Von den Gartenführern Anne Rahn und Christoph Lösch
Bilder von Rolf

 Bäurinnen wie aus dem Bilderbuch 001

Was haben sich die Abenheimer bei Worms dabei gedacht ein Bohnenfest zum 200. Geburtstag von Rheinhessen zu feiern?

 Bäurinnen wie aus dem Bilderbuch 002

Waren es die Bohnen, die schon vor 200 Jahren traditionell auf dem Speiseplan der Bevölkerung standen?

Bäurinnen wie aus dem Bilderbuch 003

Oder war das einfach mal fällig, weil die Abenheimer schließlich auch "Bohnensäcke" genannt werdern?

Oder war es gar Monsieur Bo(h)naparte, der einen großen Anteil an der diesjährigen Geburtstagsfeier von Rheinhessen hat?

Die Abenheimer haben’s einfach gemacht! Zack die Bohne! Mit viel Humor und Sachverstand feierten sie am 6. und 7. August ihr erstes Bohnenfest.

 Die alte Karre

Ein paar Monate zuvor hat Christoph Lösch mit Kindern aus Abenheim in seinem Feldgarten "Altes Gemüse"- und natürlich auch Bohnen angebaut. Diese wurden zum Fest angeboten.
Mehr darüber erfahren Sie hier

 Gans nah dabei

Bäurinnen wie aus dem Bilderbuch 004

Ich habe Christoph gefragt, ob er mir ein paar alte Bohnenrezepte zum Nachkochen verrät.
Er wurde fündig und lieferte das hier:

Familienrezepte aus dem  „Dr. Oetkers Schulkochbuch“ von meiner Großmutter
Elisabeth Kloster, Abenheim bei Worms 1915

Brechbohnen(Broggelbohne)

750 g grüne Bohnen (Sorte Pfälzer Juni / bräde Bohne), 3/4 l Wasser, 75g Speck, 40 g Mehl, 2 Zwiebeln in Würfeln, Salz nach Geschmack, 1 Pr. Pfeffer etwas Zucker und Essig

Die abgezogenen Bohnen werden durchgebrochen und in das kochende Wasser mit etwas Salz gegeben. Wenn die Bohnen gar sind aus dem Wasser herausnehmen. Das Wasser benützt man für die Soße. Der in Würfel geschnittene Speck wird langsam ausgebraten. In dem Fett brät man die Zwiebeln gelb an und schwitzt darin das Mehl an. Nachdem die Soße gehörig verrührt ist, schmeckt man sie mit den übrigen Zutaten ab und koch die Bohnen darin auf.

Brechbohnen mit Petersiliensoße
Diese kocht man nach der vorherigen Vorschrift. Zur Soße nimmt man statt dem Speck Fett oder Butter, als Gewürz nur Salz und feingehackte Petersilie. Kurz vor dem Anrichten rührt man noch ein Stückchen frische Butter daran.

Weiße Bohnen mit getrockneten Pflaumen
Man kann 500 g weichgekochte Bohnen mit ebenfalls weichgekochten Pflaumen, 375 g vermischen. Mit letzteren kocht man eine Mettwurst gar, oder mischt zuletzt 100g gebratenen Speck dazu.
Nach Belieben kocht man dazu Kartoffeln oder reicht sie nebenher. Auch kann man Wurzeln anstatt der Pflaumen nehmen und zuletzt mit Essig oder Äpfeln abschmecken.

Weil es sich so interessant anhörte, habe ich mal – Zack die Bohne –
Weiße Bohnen mit getrockneten Pflaumen
nachgekocht. 


Probieren Sie es doch auch einmal  – es schmeckt richtig gut. Bohn-Appeti!


Donnerstag, 4. August 2016

Von Aprikose bis Zwetsche - oder Vom Muss zum Genuss



Im Rahmen des Jubiläumprogramms "Das Rheinhessenquadrat - Gärten 1816-2016" hielt die Gartenführerin Christel Höpfner im Museum von Alzey einen überaus interessanten Vortrag. 

Das  Motto lautete: 
Von Aprikose bis Zwetschge oder Vom Muss zum Genuss
Frau Höpfner erzählte dem sehr interessierten Publikum ganz anschaulich wie die Früchte des Sommers vor 200 Jahre für den Winter haltbar gemacht wurden und wie das heute geht.


Übrigens: Im Laufe des Artikels wird Frau Höpfner zu Frau Hübner. Es war jedoch alleine Frau Höpfner, die die Besucher auf eine Zeitreise durch die 200 Jahre alte Gartennutzungs- und Vorratshaltungsgeschichte in Rheinhessen mitnahm.