Blog der Gartenführer


Sonntag, 29. Juli 2018

Was summt denn da?


Gartenführerin Christa Gugeler berichtet aus ihrem Garten in Nierstein




Meistens fühlen wir uns eher gestört durch die Summer. Besonders Wespen beim Grillabend oder Mücken, die auf der nackten Haut kitzeln und noch gemeiner, lästige Schnaken mit ihren nächtlichen Angriffen, sind wirklich keine geliebten Haustiere. Doch bei meiner Insektenpirsch durch den vielseitigen Blumen und Beerengarten eröffnen sich ganz neue Welten. 


Was noch einigermaßen gelingt, ist die gemeine Honigbiene zu erkennen.


Doch wo sind die Wildbienen? Die zahlreich blühenden Kräuter, Weinraute, Koriander, Johanniskraut und Salbei, die Schafgarbe, aber auch Skabiose, Löwenmäulchen und Glockenblumen werden von groß und klein besucht.


Apoidea, heißt die Überfamilie der Wildbienen, sie haben klangvolle Namen. Alleine in Deutschland gibt es mehr als 500 Arten. Sie werden nach verschiedenen Merkmalen unterschieden. Es gibt zum Beispiel Holzbienen und Sandbienen, je nach der Vorliebe wo die Gelege für die Larven angelegt werden. Sie leben in Gemeinschaften oder sind Einzelgänger, manche verhalten sich auch wie der Kuckuck, sie legen ihre Eier in fremde Nester. Ganz erstaunlich sind auch die Größenunterschiede, einige sind nur wenige Millimeter groß und die Holzbiene misst fast drei Zentimeter.

Hummel im Anflug, es ist fast unmöglich ein Foto zu schießen, so schnell wechseln sie von Blüte zu Blüte und sind so wichtige Bestäuber. 

Besonders faszinierend sind die Wespen. Seine Wespentaille zeigt der Grillenjäger (Bild rechts unten), ein erstaunlicher Körperbau. Die Feldwespe ist sehr fleißig jedes Jahr aufs Neue mit Bauen beschäftigt. Aus Wasser und feinen Holzraspeln werden papiergleich, hauchdünne Wände um die Waben gelegt und manchmal zu großen Kugeln, mit vielen aneinandergehängten Wabenschichten geformt.
Mit ihrem farbenfrohen Aussehen sehen die Schwebfliegen oft anderen Arten sehr ähnlich. Der schwarzgelbe Hinterleib kann leicht zur Verwechslung  mit einer Wespe führen. Von der Fähigkeit in der Luft stehen zu bleiben und mit schwirrendem Flügelschlag jeder Luftbewegung zu trotzen, kommt auch ihr weiterer Name, Steh- oder Schwirrfliege.

Schaut man in die winzigen Insektengesichter wird mir klar, ich muss alles tun um diesen kleinen Lebewesen eine Überlebenschance zu bieten. Es ist gar nicht so schwer Stauden und andere Blühpflanzen so einzuplanen, dass es von den Schneeglöckchen im zeitigen Frühjahr bis zu den Dahlien und Astern im späten Herbst immer etwas zu holen gibt für Wildbiene und Co.

Es gibt viele Angebote für Insektenhotels, auch ich habe einige Blechdosen mit Bambushölzchen und Schilfrohr für die Besiedlung gebastelt, Tonsteine mit Sand gefüllt und Holz im Garten gestapelt. Besonderen Erfolg hatte ich damit bisher nicht. Dreiviertel der Wildbienen baut ihre Wohnstätten im Boden. Bei den Hummeln kann ich beobachten, dass trockene Stellen zwischen den Pflanzsteinen oft angeflogen werden. Die Stopper meiner Rollläden werden auch gerne besiedelt, doch in den Insektenhotels ist leider in diesem Jahr niemand eingezogen. Jedoch ist trotzdem die Zahl der Wildbienen in meinem Garten erfreulich groß. 
 
Noch 2 Tipps:
  • Und dann ist da noch eine interessante Ausstellung in Darmstadt die ich unbedingt besuchen muss: MICROSCULPTURE – Die Insektenportraits von Levon Biss im hessischen Landesmuseum in Darmstadt, die Ausstellung geht noch bis Sonntag, 5. August 2018,: www.microsculpture.net

Eine schöne Gartenzeit wünsche ich allen interessierten Lesern – 
herzlich Christa Gugeler, IG Gartenführer Rheinhessen

Montag, 16. Juli 2018

Blaue Stunde - Tag der Offenen Gärten und Höfe in der Abenddämmerung



Blaue Stunde



Veronicastrum virginicum
Wie Kerzen leuchten die Blüten des weißen
Kandelaber-Ehrenpreises
in die Nacht.

-milde Luft in romantisch beleuchteten Gärten
-der Duft würziger Kräuter und Rosen
-leuchtende weiße Blüten in der Dämmerung
-letzte Vogelstimmen vor Einbruch der Nacht
-lautlos flatternde Fledermäuse
-ein kühles Glas Sekt


Wo

In 12 rheinhessischen Gärten

Wann

Freitag, 20. Juli 2018  von 18 bis 23 Uhr


Dazu gab es einen schönen Bericht in der Presse, siehe hier

Text: Gartenführerin Hilde Becker-Blümel
Foto: Gartenführerin Anne Rahn