Blog der Gartenführer


Sonntag, 30. September 2018

Die Gartenführer im Hermannshof


Ausflug der Gartenführer in den
Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim
& in die Baumschule Huben in Ladenburg

Bericht von Inge Schönig
- Gartenführerin -


Fotos von Inge Schönig, Andrea Zahn und Kristin Beck

Am 28.08.2018 trafen sich 28 Gartenführer/-innen, um zu einem Tagesausflug an die Bergstraße aufzubrechen.



Nach gut einer Stunde Fahrt im Bus war das 1. Ziel, einer der schönsten privaten Gärten Deutschlands, der Hermannshof in Weinheim, ein 2,2 ha großes Anwesen mit klassizistischem Herrenhaus erreicht. www.weinheim.de


Mit Frau Maier, der Gartenbauingenieurin des Parks, ging es 1 Stunde durch die herrliche Anlage die zu jeder Jahreszeit ein schönes Ausflugsziel ist. Seit 1888 ist der Park im Besitz der Industriellenfamilie Freudenberg, mit deren Unterstützung kann der Park kostenfrei besucht werden. 



Das milde Weinbauklima ermöglicht die Kultur einer großen Pflanzenvielfalt: es gibt über 2500 Staudenarten und -sorten.
Viele sehenswerte, exotische Pflanzen, alte und in Deutschland seltene Gehölze, darunter eine 130 Jahre alte Brautmyrte.
Mit der Konzeption werden 3 wesentliche Ziele verfolgt:
  • Untersuchung der Konkurrenzverhältnisse zwischen den Pflanzen bei unterschiedlichen Wachstums- und Standortbedingungen
  • die Gestaltung von Pflanzenkombinationen die von hohem ästhetischem Reiz sind
  • die Etablierung dauerhafter Pflanzungen mit einem geringen Pflegeaufwand und einer langanhaltenden Attraktivität.
Urteil der Besucher: „der Hermannshof ist auch im Hochsommer eine Reise wert!“, „wie ein kleiner Urlaub“, „top gepflegt mit großer Artenvielfalt“, „Paradies mitten in der Stadt“ ... alle Teilnehmer waren begeistert. Die Mittagspause verbrachte man bei herrlichem Sonnenschein auf dem, nur ein paar Schritte entfernten, schönen Marktplatz in Weinheims Altstadt.


Mit vielen Anregungen, Notizen, Fotos und Samentütchen im Gepäck ging es dann gestärkt weiter zum nächsten Ziel, der traditionsreichen 1905 gegründeten Baumschule Huben in Ladenburg. 








Auf 25.000 qm findet man bei Huben schöne Pflanzen und Gerätschaften für den Garten auch Schnittblumen und Pflanztöpfe kann man kaufen. Bei einem Rundgang durch die Gärtnerei mit der Gartenbauingenieurin Frau Gschwind wurden viele Pflanzen vorgestellt, Fachfragen gestellt und auch beantwortet. 200 verschiedene Sorten von Bäumen und Sträuchern gibt es hier zur Auswahl. Im Trend sind momentan kleinbleibende Bäume. Die Rosen, über 200 versch. Sorten, bezieht man mittlerweile veredelt vom Rosenhändler. Auch werden viele attraktive Stauden vor Ort kultiviert.

Die Witterung hat einen großen Einfluss auf das Warenangebot. Durch immer heißer werdende Sommer gibt es z.B. immer mehr Einschränkungen bei der Auswahl der richtigen Gehölze für geschnittene Hecken. Als Kaufempfehlung nennt Fr. G. Hainbuche und Liguster.
In diesem Sommer muss bei der lange anhaltenden Trockenheit sehr viel gegossen werden, 3 Mitarbeiter bei Huben sind allein nur mit wässern beschäftigt.


Präsentiert in einer schönen Atmosphäre in verschiedenen Gewächshäusern konnte die Gruppe der Gartenführer in ihrem Element schwelgen und sich anschließend noch gemütlich mit Pflanzen, Büchern oder Dekoartikeln eindecken oder im netten Gewächshaus-Cafe Kaffee trinken.

Mein Fazit: Gartenfreaks kommen bei Huben voll auf ihre Kosten.
Mir hat die ansprechende Gestaltung der Verkaufsfläche und- räume sehr gut gefallen und man konnte sich mit nettem Fachpersonal auf Pflanzensuche begeben und beraten lassen.
Schön finde ich auch, dass der Garten der Baumschule von März bis Oktober an Sonn-und Feiertagen zum Spaziergang geöffnet ist.

Das Orgateam hatte sogar kurz vor der Heimreise noch einen kleinen Umtrunk mit allen Reiseteilnehmern eingeplant und man ließ den Ausflug auf diese Weise sehr nett ausklingen.
Um 20 Uhr erreichte die Gruppe ihr Ziel Wörrstadt und der Bus mit seiner wertvollen Fracht konnte entladen werden. Teilnehmer-Bewertung: Ausflug rundum gelungen!


Freitag, 14. September 2018

Gartenlust und Gartenfrust


Text und Bilder: Christa Hinkel
Liebe Gartenfreunde,


ich darf mich kurz vorstellen, mein Name ist Christa Hinkel, ich wohne in Uelversheim und habe im letzten Jahr meine Ausbildung zur Rheinhessischen Gartenführerin gemacht.



Bisher war ich immer zu Besuch in den offenen Gärten, seit diesem Jahr öffnete ich selbst mit viel Freude meine Gartenpforte. So auch am letzten Sonntag bei herrlichstem Spätsommerwetter. Da in Uelversheim drei Gärten geöffnet waren, hatten viele Besucher den Weg hierher gefunden. Es schien als hätten viele den Tag für einen Familienausflug genutzt und so waren alle Sitzplätze im Garten besetzt und es fanden viele nette und interessante Gespräche statt. 






Doch vor diesem Termin war im Garten viel Gießarbeit zu verrichten. Konnte doch wegen des heißen und trockenen Sommers schnell die Gartenlust in Gartenfrust übergehen.

Dazu muss man sagen, dass ich gerne täglich durch meinen Garten schlendere um neue Blüten zu entdecken, was in diesem Sommer oft nur ein kurzer Spaß war.


Zu heiß und zu trocken war und ist es immer noch für viele Gehölze und Stauden. Die Echinazeen sind kurz nach dem Erblühen verbrannt und auch die Herbst-Anemonen waren viel zu früh dran mit der Blüte.


Viel Freude haben mir dagegen der Roseneibisch, natürlich der Lavendel und die Seerosen gemacht.





Der Rasen hatte auch viele braune Stellen und war in meinen Augen gar nicht mehr die Zierde des Gartens.




Zum Glück haben wir einen Brunnen, sodass ich regelmäßig wässern kann. Verbranntes Gras hat das allerdings auch nicht mehr zum Leben erweckt.

Da der Tag der offenen Gärten nahte und ich meinen Besuchern möglichst einen grünen Rasen präsentieren wollte, habe ich fleißig nachgesät und gewässert, auch auf die Gefahr hin, dass der Rasensamen verbrennen könnte.

Ich habe also das verdorrte, verbrannte Gras mit dem Rechen entfernt, die Erde leicht aufgeharkt und dann mit Rasennachsaat, d.h. Anpflanzerde, Dünger und Grassamen nachgesät. Dann musste ich natürlich mindestens drei mal täglich wässern, sodass der Samen keimen konnte. 


Und siehe da, fast 2 Wochen später, kamen die ersten Halme zum Vorschein und zu meiner großen Freude wurde mein Rasen rechtzeitig zu den offenen Gärten wieder grün, sodass sich die zahlreichen Besucher daran erfreuen konnten und ein reger Austausch über Trockenheit, Hitze und verbranntes Gras zustande kam.




Rückblickend tröste ich mich mit der Besonderheit des diesjährigen, heißen Sommers, den man ja auch mit Lust im eigenen Garten bei einem guten Buch und einer leckeren Limonade im Schatten unter einem Baum verbringen konnte.

Falls die nächsten Sommer wieder so heiß werden, kann ich mir ja immer noch überlegen noch mehr Lavendel anzupflanzen, den ich übrigens sehr mag, und dem die Hitze und die Trockenheit nicht so viel ausmachen.



In diesem Sinne, genießen wir den Rest-Sommer

Ihre Christa Hinkel