Blog der Gartenführer


Sonntag, 14. April 2019

Eine Erfolgsgeschichte: Unser Oppenheimer Gartenmarkt



Am 28. April ist es wieder so weit und der traditionelle Gartenmarkt der Gartenführer Rheinhessen öffnet wieder seine Pforten.


Doch zunächst noch ein kleiner Rückblick auf das letzte Jahr:
In 2 Vorträgen durften wir dem vielfach interessierten und aufgeschlossenen Publikum die Grundlagen und vielen Vorteile naturnaher Gartengestaltung näher bringen.
Dabei wollten wir alle Sinne unserer Gäste ansprechen und sie dank selbst gemachter Pralinen wortwörtlich auf den Geschmack des naturnahen Gärtnerns bringen.
Natürlich kam das Fachwissen ebenfalls nicht zu kurz und die Basics wurden kurz erläutert, damit aus einem Garten schließlich Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen entsteht.
Der Verzicht auf Torf, Pestizide und natürlich die Verwendung überwiegend heimischer und standortgerechter Pflanzen versteht sich da von selbst.


Manchmal braucht es auch einfach mehr Gelassenheit und die richtige Intuition.
Gut, wenn wir uns für die wesentlich pflegeleichtere Variante – nämlich die naturnahe – entscheiden. So bleibt z.B. genügend Zeit, um die Wildbienen auf der Wiese zu beobachten, die pünktlich zum Vortrag ganz pflichtbewusst zur Stelle waren.
Für das gezeigte Interesse an dem Thema und die vielen netten Gespräche mit unseren aufmerksamen Gästen möchten wir uns nochmal ganz herzlich bedanken!
Doch was erwartet uns in diesem Jahr?
Man darf gespannt sein auf rund 60 Aussteller mit Pflanzen und allerhand Zubehör, die sich auf dem gesamten Gelände rund um DLR und Weinbaudomäne tummeln werden.


Doch auch das Rahmenprogramm der Gartenführer wird sehenswert:
Am Erlebnisstand in der Domäne können die Besucher z.B. ab 12.00 Uhr an einem Pflanzenmemory teilnehmen und dabei so Einiges gewinnen.
Eine Gartenführerin liest um 14.00 Uhr aus ihrem Gartenbuch „Neues aus meinem Garten“ und plaudert für uns ein wenig aus dem ‚Nähkästchen‘.
Insiderwissen gibt es auch bei unseren Führungen im Domänengarten. Unter dem Motto „Gartenlust statt Gartenfrust“ dürfen wir uns gleich auf 3 ganz unterschiedliche Beiträge freuen.


Um 12.00 Uhr können Sie der „duften Verführung“ nachgehen, im Anschluss um 13.00 Uhr hören wir dann etwas von den „sonnigen Typen“  und abschließend um 15.00 Uhr von „wilden Bienen auf der Wiese“.
Wie immer können Sie sich auch in diesem Jahr über alle unsere Veranstaltungen, wie z.B. die Tage der offenen Gärten an unserem Infostand informieren.
In der Caféteria wird es auch eine Bildershow über die teilnehmenden Gärten, sowie Neuerungen im Programm 2019 geben.
Wer dann doch lieber wieder einen Gang runter schalten möchte, kann sich mit selbst Gebackenem der Gartenführer*innen in der Caféteria, vielen anderen Leckereien der Marktstände und dem Weinstand der Weinbaudomäne verwöhnen lassen. 
Diese bietet ab 11.00 Uhr stündlich Führungen durch den Weinkeller an.


Also, den Termin unbedingt schon mal vormerken und Ihnen viel Spaß auf unserem Gartenmarkt wünscht
Ihre Gartenführerin    
Kristin Beck       
Sonntag 28.04.2019 von 11.00 – 17.00 Uhr
Wormser Str. 111 und 162 in Oppenheim

Mittwoch, 3. April 2019

Die Kleinen Wilden


Klar, Tulpen wie diese hier kennt doch jeder!



Hier sind jedoch nicht die hochgezüchteten Diven gemeint, die sich bei mangelnder Pflege schnell aus unserem Garten wieder verflüchtigen.
Nein, ich meine die zum Teil winzigen Zwiebelzwerge, die so schön unkompliziert anspruchslos und ohne jegliches Zutun des Gärtners jedes Jahr im Frühjahr mit wunderhübschen Blüten und Manche sogar mit wirklich herrlichem Duft den Frühling begrüßen.
Gut, sie sind streng genommen nicht von hier und irgendwann einmal zugezogen. Ihre eigentliche Heimat ist der ferne Orient. Dort verschönten sie schon sehr früh die Palastgärten der Sultane. Auch ihr türkischer Name ‚Tulbant‘ erinnert noch ein wenig daran. Übersetzt soll er so viel wie Turban bedeuten und findet sich entfernt im botanischen Namen Tulipa wieder.

Tulipa sylvestris


Foto von Mirja Neff

Doch in unserer Weinbauregion Rheinhessen ist bestimmt vielen Liebhabern die leuchtend gelbe und duftende Weinbergtulpe Tulipa sylvestris bekannt.
Schade, dass man sie durch intensiven Herbizideinsatz leider nur noch selten findet, wie z.B. auf dem Lieberg in Gau-Odernheim. Kein Wunder also, dass sie bei uns zu den bedrohten Arten gehört und unter Naturschutz steht.

Tulipa sylvestris


Foto von Mirja Neff

Abgesehen von der Arbeit, die man einmal beim Stecken der kleinen Zwiebeln hat, muss man sie danach einfach nur in Ruhe lassen. Wenn ihr der Standort gefällt, wird sie sich über Brutknollen ausbreiten, ohne dabei jemals lästig zu werden. So kann man auch schon früh im Jahr mehr Futter für unsere Wildbienen anbieten, denn einige Arten haben die kleinen Wilden zum Naschen gern.

Tulipa tarda



Auch in meinem Garten ist es dann endlich wieder soweit und mein Favorit unter den kleinen Wilden, die nur 10 cm große (oder besser kleine) Tulipa tarda, blüht wieder. Sie duftet so herrlich, dass ich einfach niederknien muss, um besser schnuppern zu können.
Hübsch anzusehen ist sie, mit ihren leicht geschwungenen glänzenden Blättern und den weißen Blütentrauben mit großem sonnengelbem Herz, allemal.
Doch auch andere Arten verdienen es, erwähnt zu werden, wie z.B. Tulipa turkestanica. Sie blüht sehr früh, hat graugrüne schmale Blätter und mehrere Blüten pro Stiel. Diese sind weiß mit orangegelben kleinen Herzen. Von außen schimmern sie zart lila und wirken auf mich wie kleine Sternchen.
Wer es lieber rosa mag, ist mit Tulipa bakeri ‚Lilac Wonder‘ gut bedient. Auch Tulipa clusiana und Tulipa marjolettii sehen mit weißer Grundfarbe und roséfarbenen Streifen wunderhübsch aus.
Tulipa humilis ‚Persian Pearl‘ entzückt dafür mit intensiven purpurvioletten Blüten. Doch es gibt noch jede Menge mehr zu entdecken!
 Die kleinen Wilden lieben einen sonnigen und nährstoffreichen, vorzugsweise lehmigen Boden mit luftiger Struktur. Wer ihnen das bieten kann, wird mit diesen Zwiebelchen wirklich nichts falsch machen können.
Also besser schon mal anfangen mit der Liste für die Zwiebelbestellung im Spätsommer. Doch Achtung! Kaufen Sie nur bei seriösen Züchtern, um die Wildbestände in der Heimat zu schützen.

Vielleicht werden Sie ja sogar auf unserem traditionellen Gartenmarkt am Sonntag, den 28. April in Oppenheim fündig. Manche Gärtnereien bieten sie nämlich auch in Töpfen an.

So oder so, viel Spaß mit den kleinen Wilden und allen einen wunderbaren Frühling!
Ihre Gartenführerin
Kristin Beck