Blog der Gartenführer


Freitag, 11. August 2017

Ganz und gar nicht vom Winde verweht


Ein Beitrag von Gartenführerin Hilde Becker-Blümel

Elegante Schönheiten haben jetzt im spätsommerlichen und herbstlichen Garten ihre große Bühne.

Malerisch in Gruppen vor Gehölzen  oder mit grünen Stauden, aber auch einzeln im Staudenbeet , schweben die anmutigen Blüten der Herbstanemonen im Wind.



Sie scheinen unermütlich zu blühen und sehen auch dann noch schön aus, wenn nur noch die kleinen Blütenköpfchen zu sehen sind.



Die Familie der Windröschen ist vielfältig, vom Frühlings- bis zum Herbstblüher reicht die Palette.



Ob der botanische Name "Anemone" von der Frühlingsanemone mit der granatroten Blüte, die dem Mythos zufolge dem Blut des toten Adonis entsprang, entlehnt ist oder nach der antiken Volksetymologie an das griechische Wort  anemos = Wind angelehnt ist, sei hier dahingestellt.



In jedem Falle sind die im späteren Jahr blühenden Herbstanemonen ein Glücksfall für jeden Garten.

Sie kommen auch in unserem trockenen Rheinhessen im Halbschatten zurecht.

Mit bis zu 1.5 m Höhe, dem fingrig-gelappten mittel- bis dunkelgrünen Laub und den darüber schwebenden Blüten sind  sie eine Augenweide.



Von reinem Weiß , über alle Abstufungen von rosa zu rosarot, in einfachen Halbschalen oder halbgefüllt bis fast ganz gefüllt blühend, fällt die Auswahl schwer.

Meiden sollte man aber die stark wüchsigen Arten, meist sind es die hellrosa Sorten mit dem botanischen Namen Anemone tomentosa 'Robustissima'. Sie breiten sich stark aus, nehmen alles in Besitz und sind nur schwer einzudämmen.




Die weißen Sorten Anemone x hybrida "Honorine Jobert"  oder die halbgefüllte weiße "Whirlwind", die rosa "Margaret" mit nahezu gefüllten Blüten, es gäbe noch viele zu nennen, die es lohnt im Garten zu haben.


In den herbstlichen Gärten anläßlich der 
Tage der offenen Gärten am 17. September
ist Gelegenheit die Herbstschönheit aufzuspüren.

Zu den Tagen der offenen Gärten und Höfe im September 2017 finden Sie hier weitere Informationen (klick)

Dienstag, 1. August 2017

Eine Neuheit in den Gärten von Rheinhessen


Ein Bericht von Ingrid Dahlheimer, Gartenführerin

In diesem Jahr haben sich die Gartenführer zusammen mit den Gartenbesitzer auf ein neues Abenteuer eingelassen. Die Gärten von Rheinhessen wurden zum ersten Mal in der Dämmerung geöffnet. Das ganze haben wir

Die Blaue Stunde - Gärten in der Dämmerung

genannt, denn die Zeit zwischen Sonnenuntergang und nächtlicher Dunkelheit wird als "Blaue Stunde" bezeichnet.

Um es vorweg zu sagen: Das Experiment ist gelungen!

Viele, viele gartenbegeisterte Besucher machten sich am Freitag, den 21.Juli 2017 auf den Weg  um die "Blaue Stunde" in den Gärten zu erleben und damit das Wochenende einzuläuten.
Die teilnehmenden Gärten, insgesamt 16 an der Zahl, waren herausgeputzt und wurden mit Begeisterung und Kreativität von den Gartenbesitzern präsentiert. Das Wetter war fantastisch - ein schöner, lauer Sommerabend. Die auf vielfache Art und Weise illuminierten Gärten zeigten sich von einer besonderen Art und Weise. Belohnt wurden die Gäste mit einem Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch.

Die Rückmeldungen zeigen, dass dieses Projekt im nächsten Jahr auf jeden Fall weiterführt werden muss.

Nachfolgend ein paar Rückmeldungen, sowohl von Gästen als auch von Gartenbesitzern.

In unserer Email-Post fanden wir diese Nachricht und ein Bild:
"Hallo und Danke für diese gute Idee mit der Blauen Stunde. Wir hatten viel Vergnügen an diesem lauen Sommerabend"


Anne Rahn, Gartenführerin und Gartenbesitzerin:


Immer wieder loben Gäste unseren Garten. Allerdings mit einer Einschränkung: "Iss aber auch viel Arbeit …!" An diesem Abend ist dieser Satz nicht gefallen. Die Besucher haben sich einfach nur dafür bedankt, dass sie an diesem schönen Erlebnis teilhaben durften.

Im Garten der Familie Rahn in Hahnheim

Marianne Knab, Gartenbesitzerin und Gartenführerin:
"Viele Bekannte, Freunde und auch interessierte Gäste kamen in den "Wilden Garten". Es war ein zauberhafter Abend - die Stimmung, das Wetter und selbst der Sonnenuntergang war perfekt, die vielen Kerzen setzten Lichtinseln und sorgten für romantisches Gartenfeeling."

im Garten Knab, Uelversheim

Gartenbesitzer Richard und Maria Luise Auernheimer von der Galerie unterm Maulbeerbaum:

"Die Leute kamen zu uns, als die Dämmerung so langsam "sichtbar" wurde. Sie brachten viel Zeit mit und nutzten die späte Stunde. Es war ein schöner Sommerabend mit vielen Gesprächen. Deshalb bitte auch im nächsten Jahr einen solchen Abend vorsehen."

Hof-Garten der Familie Auernheimer, Badenheim

Melanie Ebling, Gartenführerin und Gartenbesitzerin:

"Das Experiment „Blaue Stunde“ ist gelungen. Das Wetter hat mitgespielt und wir konnten einen milden, gemütlichen Sommerabend im Garten verbringen. Die Resonanz der Besucher war überwältigend und wir haben noch bis weit nach 23 Uhr im Garten mit Freunden gesessen. Viele Anwohner aus Friesenheim waren auch dabei, die den Garten zwar kennen, ihn aber jetzt einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen wollten. Im Vorfeld steckten wir viel Engagement in die Beleuchtung des Gartens. Über 100 Kerzen im Garten, kleine Windlichter auf den Tischen und Strahler setzten besonderes Highlights."

Garten Ebling, Friesenheim

Aus Alsheim erreichte uns die Nachricht dass auch der Hof Bärenstein gut besucht war




Im Garten des Weinguts Weber

Frau Dr. Becker-Blümel, Gartenführerin und Gartenbesitzerin 
"Wenn Gärten auch Sehnsuchtsorte der Stille sind, dann war der Garten Becker-Blümel in Osthofenin der "Blauen Stunde" mit Kerzenbeleuchtung und stimmungsvoller Alphornmusik der geeignete Ort. Die vielen Besucher genossen diese "Erstauflage" der Veranstaltung, mit der Bitte um Wiederholung.

 Im Garten von Dr. Becker-Blümel, Osthofen

Herr und Frau Boos, Gartenführer und Gartenbesitzer:

"Wenn die Blumen schlafen, leuchtet die Trauerweide im Kerzenschein. Kann ein offener Garten schöner sein? 

(Bild aus dem Garten Boos, Worms-Ibersheim folgt noch)